Kelten


Die nordisch-keltische Männlichkeit spricht mich sehr an.

Gross, breite Schultern, muskulöser Körperbau und im besten Fall langes Haar (wobei das in der heutigen Zeit fast nur noch auf Mittelalterfesten zu finden ist).

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(http://www.lorinn-de-loc.de/kelten.htm)

Wer waren und wer sind die Kelten?

Die Kelten besiedelten Europa von 800 v. Chr. bis 900 n. Chr.

Ihre Zivilisation beruhte auf dem Glauben an eine magisch belebte Erde und deren Beziehung zu dem eigenen Clan oder Stamm. In dieser Hinsicht waren sie frühe Naturschützer, denn sie waren überzeugt, dass jeder Teil der Landschaft sein eigenes Leben besaß und als heilig angesehen werden sollte.

 

Der griechische Geograph Herodot berichtet über ihren Lebensraum nördlich von Massilia , dem heutigen Marseille.

Im Jahr 387/386 v. Chr. erleiden die Römer den schwersten Schlag in der gesamten römischen Geschichte überhaupt. Die Kelten besiegen die römischen Legionen in der Schlacht an der Allia . Unter ihrem Heerführer Brennos nehmen sie sogar Rom ein und plündern die Stadt.

Zu dieser Zeit gibt es auch Nachrichten von keltischen Angriffen am Unterlauf der Donau , wo diese mit Alexander dem Großen zusammenstossen. Aristoteles berichtete darüber.Brennos tritt nochmals als Heerführer auf, als eine keltische Horde das Heiligtum von Delphi angreift, das nur knapp einer Plünderung entgeht .

 

Als die Germanen vordringen und den Einfluss der Kelten im nördlichen Alpenraum immer mehr zurückgeht, verlegen sie ihre Einflußgebiete nach Norden.

Den Schlußpunkt der keltischen Kultur in Mitteleuropa stellt die Eroberung Böhmens durch die germanischen Daker dar, die die keltischen Boier unterwerfen.

Der Alpenfeldzug der römischen Heerführer Tiberius und Drusus bereitet der keltischen Macht nördlich der Alpen ein Ende. Nur in Irland kann sich die keltische Kultur erhalten.

Die keltische Sprache " Gälisch" existiert dort bis heute.

 

(http://www.pogues.com/forum/viewtopic.php?f=38&t=8984)

In ihrem magischen System brachte die Dunkelheit der Nacht die Kelten näher an die mysteriöse Anderswelt, in der Götter, Göttinnen, Elfen und die Verstorbenen lebten.

 

Der Zyklus der Landwirtschaft war lebenswichtig für die keltische Kultur sowie die Feste, die im Ablauf des Jahres gefeiert wurden, waren besonders wichtig für diejenigen, die kurz vor einem bestimmten Festtag geboren wurden, da sie eine führende Rolle bei dem jeweiligen Fest einnahmen.

 

Die natürlichen Eigenschaften, die einer bestimmten Jahreszeit inne wohnten, wurden von den Kelten genauso beachtet,wie sie beobachteten, welche Pflanzen, Tiere und Wetterbedingungen mit der jeweiligen Zeit verbunden waren, denn auf diese Art definierten die Kelten die speziellen Fähigkeiten der gerade Geborenen und sagten die Zukunft voraus.

 

Geburtstage hatten generell eine besonders wichtige Bedeutung, da sich viele keltische Legenden auf die Geburt von Gottheiten und Helden bezogen und die Kelten annahmen, dass sie Anteil an den übernatürlichen Kräften dieser mythologischen Wesen hatten, wenn ihnen das Glück beschieden war, an deren Geburtstag geboren worden zu sein.

 

Magische Geburtsanhänger wurden von den Kelten getragen, um das Schicksal zu beeinflussen und persönliche Charaktereigenschaften herauszustreichen, so wie viele Menschen heutzutage astrologischen Schmuck tragen.

Die Kelten vermieden es vermutlich bewusst, gesellschaftliche, religiöse oder ihre Tradition betreffende Inhalte schriftlich festzuhalten – wie beispielsweise Caesar berichtet.

Es gibt aber sowohl eine Reihe Inschriften in griechischer Schrift als auch archäologische Nachweise von Schreibgerät aus den spätkeltischen Oppida, die Schriftlichkeit – besonders in wirtschaftlichen Belangen – und eventuelle Fremdsprachenkenntnisse, zumindest der Oberschicht, nahe legen.

 

Trotzdem beruhen die Kenntnisse über die Kelten auf der Geschichtsschreibung ihrer mediterranen Nachbarn (antikes Griechenland, Römisches Reich) sowie auf archäologischen Funden.

 

Die spätantike/frühmittelalterliche Ogham-Schrift, die z. B. von irischen Grab- und Grenzsteinen des 4.-7. Jahrhundert n. Chr. bekannt ist, scheint nur wenigen Eingeweihten bekannt gewesen zu sein und nur begrenzte Aussagemöglichkeiten gehabt zu haben.

(http://egc-e1309.net/codierungen5.html)

Die keltische Mythologie, in der Naturwesen, Götter und Menschen eng miteinander verbunden waren, wirkte unter Leitung der Druiden bis in den Alltag des gesellschaftlichen und religiösen Lebens hinein und manifestierte sich unter anderem im Jahreskreis von sonnen- und mondbezogenen Festen (keltischer Jahreskreis).

Über verschiedene Symbole verbanden sich Grundannahmen des religiösen, natürlichen und gesellschaftlichen Weltbildes mit dem rituellen und alltäglichen Leben der Menschen.

 

Zentrum des keltischen Glaubens war die Seelenwanderung.

Die Kelten glaubten an das Leben nach dem Tod sowie das die Seelen von einem Körper auf den anderen übergehen und es zur Migration von Seelen kommt.

Spricht man von Kelten, so darf man sich darunter kein bestimmtes Volk vorstellen.

Sie waren eher eine Vielzahl von einzelnen Stämmen, die durch eine bestimmte Kultur lose miteinander verbunden waren. Sie verehrten eine Vielzahl von lokalen Göttern ( durchaus aber auch einen prächtigen Baum oder eine Quelle ).


Die meisten Berichte über die Kelten stammen von den Nachbarvölkern (vor allem von Cäsar). Aber auch in der irischen Sagen- und Mythenwelt finden sich einige Hinweise.


Über Irland herrschten diesen Mythen nach drei Göttergeschlechter:

Zuerst waren dies die Fomori (alte Meeresgötter, mehr Dämonen als Götter ). Als die Tuatha de Danann (die Kinder Anas - das bekannteste Göttergeschlecht Irlands ) nach Irland kamen, kam es zum Kampf mit den Fomori.

Es gab zwei gewaltige Schlachten ( die Schlachten von Mag Tuireadh ), in deren Verlauf die Fomori besiegt wurden.

Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Dannans von den Milesiern geschlagen und in die Hügel Irlands verbannt, wo sie seitdem als Feen leben.

Maeve/Medb keltische Kriegs- und Liebesgöttin

Medb, auch bekannt als Maev, Maeve, Maebh ist eine keltische / irische Göttin.

Sie ist die Kraft der rauschenden Wasser, der windgepeitschten Berge und der fruchtbaren Ebenen.

Und wie viele andere Gottheiten ist Medb auch mit Tod sowie Fruchtbarkeit und Trunkenheit verbunden.

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Die keltischen Frauen waren wie auch die Männer sehr groß gewachsen und sie standen ihnen auch in der Stärke nicht nach.

Im Vergleich zu den damals lebenden griechischen und römischen Frauen, waren sie gesellschaftlich gesehen in einer weitaus besseren Position. Sie hatten mehr Freiheiten und Einfluß innerhalb der Gesellschaft und waren stärker und selbstbewußter. Nicht selten hatten sie auch politische Macht. Die keltischen Frauen begleiteten die Männer auch in Schlachten.

Die Sagen bestätigen, daß sie sich mutig am Kampfgetümmel beteiligten. So weiß man z. B. von der gallischen Stammesfürstin Onomaris, daß sie die keltischen Stämme in die Schlacht gegen Iberien führte.

 

Es gab aber noch weitere einflußreiche Keltinnen; zahlreiche Geschichten erzählen von Krieger-Königinnen.

Medb von Connacht befehltige ihr Heer selbst und brachte eigenhändig den Heldenkrieger Cethren im Kampf um. Frauen konnten auch dem Druidentum angehören. Sie wurden Dryades oder Druidinnen genannt, wie keltische Quellen bestätigen. Sie waren Priesterinnen, Heilerinnen, Dichterinnen oder Seherinnen.

Es wird von einer keltischen Heldin aus Galarien berichtet, die eine Priesterin der Göttin Brigit war. Camma war ihr Name und sie war mit dem Häuptling Sinatos verheiratet, der ermordet wurde. Der Mörder zwang Camma nun, ihn zu heiraten. Während des Trauungsrituals mußte das Paar traditionsgemäß aus einem Kelch trinken. Camma gab Gift in den Kelch und nahm, weil Sinorix, der Mörder ihres Mannes, mißtrauisch wurde, den ersten Schluck. Damit opferte sie sich selbst und führte damit auch den Tod von Sinorix herbei.

Königin Boadicea

(https://www.taringa.net/posts/info/19829623/10-Grandes-y-dulces-venganzas-historicas.html)

Die Geschichte der keltischen Königin Boadicea und ihrer beiden Töchter könnte nicht schwerer sein. Königin Boudicca wurde nach römischen Schriften als "groß und schrecklich, mit einer großen Masse von roten Haaren bis zu ihren Hüften beschrieben ..."

Boadiceas Ehemann Prasutago war der König der Eceni, eines Stammes, der in der Gegend des heutigen Norfolk in England lebte. Zunächst waren sie nicht Teil des von den Römern eingenommenen Gebiets, da sie während der Eroberung Britanniens durch Claudius und seine Generäle im Jahr 43 den Status von Verbündeten hatten.

 

Nach dem Tod von Prasutago und ohne männlichen Nachkommen erkannten die Römer das Recht der Töchter als Erben nicht an, was von den Kelten jedoch zugelassen wurde.

Darüber hinaus hatte Prasutago Schulden bei den Römern, weshalb die Römer, als er starb, große Teile der Bevölkerung töteten, ihre Güter beschagnahmten und das Königreich attaktierten. Sie waren jedoch nicht damit zufrieden, sie peitschten Boadicea öffentlich aus und vergewaltigten ihre Töchter.

Die Königin schaffte es, eine Armee zu vereinen, die Camuloduno angriff und den Tod von mehr als 80.000 Römern verursachte.

Glaube und Methoden der alten Kelten richten von Gaul bis zu den britischen Inseln.

Bei der keltischen Anbetung stand das Wechselspiel des Gotteselements mit der natürlichen Welt im Mittelpunkt.

 

Im Gedankengut der Kelten wurden Jahreszeiten, Teile von Landschaften (Flüsse und Hügel) verehrt und durch Wächter-Geister (gewöhnlich Frauen) bewohnt.

 

Einige Götter wurden in weiten Teilen und den meisten Stämmen angebetet. Kleinere Gottheiten wurden mit besonderen Stämmen oder Plätzen verbunden.

Die am meist geehrten Gottheiten waren Lugus,  Cernunnos der Herr der Tiere, Epona (Gaul) die Göttin der Fruchtbarkeit, auch Macha (Irland) oder Rhiannon (Großbritannien) genannt.

 

Göttinnen kamen häufig in dreier Gruppen zur Erscheinung.

Die Schweiz kennt ihr keltisches Erbe nicht!

 

So lautete der Untertitel eines Artikels, der im Jubiläumsjahr der Eidgenossenschaft 1991 in der NZZ erschienen ist. Und diese Feststellung gilt noch heute: Nach Meinung der Archäologen beschränken sich die keltischen Spuren in unserem Lande auf ein paar Befestigungsanlagen, einige Ortsnamen und vereinzelt entdeckte Gräber und Goldschätze.

Dabei nahm das Keltenland die ganze Breite Europas nördlich des Mittelmeeres ein; und die Kultur dieser Völker stand denen der Griechen und Römer in nichts nach.

Einzelne Forscher haben schon vor langem darauf hingewiesen, daß fast alle unsere Fluß- und Ortsnamen, aber auch viele religiöse und rechtliche Überlieferungen, keltisch sind und auf die Vorzeit zurückweisen.

Und diese Spuren sind noch heute nachzuweisen: Es gab keine „Römer" oder „Barbaren", die diese ausgelöscht haben. Vor einigen Jahren hat sich der Unterzeichnete als Historiker und Heimatforscher vorgenommen, die Spuren der Kelten in unserer Landschaft zu suchen – und er hat sie gefunden. Unser Land ist buchstäblich übersät mit keltischen Resten, denen man auf Schritt und Tritt begegnet.

Die bisherigen Entdeckungen sind schlichtweg erstaunlich, obwohl sie erst den Anfang bedeuten. Da verraten uns Steine alte Orientierungen, da erscheinen Burgen in einem neuen Zusammenhang und findet sich in der Landschaft ein alter Sonnenkalender.

 

Alle diese Dinge zu erforschen, übersteigt die Möglichkeiten eines Einzelnen. Der Autor möchte andere Personen und weitere Kreise teilhaben lassen an dieser phantastischen Reise in unsere geschichtliche und kulturelle Vergangenheit. Deshalb wurde 1998 die IG-Keltenfreunde Schweiz (vormals Beltaine-Vereinigung der Keltenfreunde) gegründet.

Der Verein organisiert Vorträge, Führungen und Zusammenkünfte und bietet Gleichgesinnten eine Plattform und einen geselligen Rahmen. Ob als Laie oder als Forscher – jeder kann Mitglied werden und mitmachen an der ideellen Suche nach den Schätzen der Helvetier.

 

2003 wurde die Beltaine-Vereinigung in Interessengemeinschaft (IG) Keltenfreunde Schweiz umbenannt. Die IG Keltenfreunde Schweiz ist gesamtschweizerisch, wobei West- und Ostschweiz in gleicher Weise vertreten sind. Verbindungen zum Ausland bestehen ebenfalls.