Imbolc

Andere Bezeichnungen:

Imbolg Candlemas (englisch für Lichtmess)

Oimelc (keltisch: oi= Schaf, melc= Milch)

Mariä Lichtmeß (ein katholisches Fest am 2. Februar)

Kerzenfest

Lichterfest

Disenopfer

Disenblod

Disablod

Fröblót

Imbolc markiert den Mittelpunkt der ersten Hälfte des keltischen Jahres zwischen Samhain und Beltane.Es steht am Ende des Winters (= Frühlingsanfang) und am Beginn des neuen landwirtschaftlichen Jahres.Es findet am 1. Februar statt,wobei nach keltischer Tradition das Fest mit einsetzen der Abenddämmerung des Vortages,also am 31.Januar, beginnt.

Imbolc ist das erste der drei Frühlingsfeste im keltischen Jahreskreis.Die beiden anderen sind Ostara und Beltane,wobei letzteres bereits den Sommeranfang bezeichnet.
Anfang Februar sind hierzulande klirrender Frost und dichtes Schneetreiben keine Seltenheit.Unter diesen Umständen den Beginn des Frühlings zu feiern,kann vielleicht deplaziert wirken.In diesem Fall sollten wir daran denken,dass wir die zaghafte Wiederkehr des Lichtes feiern,von Wärme und Wachstum ist noch nicht die Rede.

Die alten Kelten waren um diese Jahreszeit dem Verhungern nahe.Die Vorräte waren am Ende des Winters weitgehend aufgebraucht,die Felder waren noch leer.Die Schafe waren und sind die ersten größeren Säugetiere,die im Jahreskreis neu geboren werden,weil sie eine relativ kurze Tragzeit haben.Folglich war Schafsmilch das erste Lebensmittel,was zum Ende des Winters hin wieder verfügbar wurde und so wird es vielleicht verständlich,warum sich dieses Fest zunächst um Schafsmilch dreht.

 

Auf den britischen Inseln und in Irland sind die Winter in der Regel weniger Schneereich und eisig als hierzulande,die Wachstumsperiode beginnt früher und die Tiere pflanzen sich früher fort.Damit beginnt auch die Arbeit in der Landwirtschaft wieder:Landwirtschaftliches Gerät wird hergerichtet und gesegnet,in manchen Gegenden bezeichnet Imbolc den Beginn des Pflügens.
Im Volksbrauch werden Brighid´s Crosses , aus Stroh geflochtene gleichschenkelige Kreuze,hergestellt und verschenkt.Diese dienten als Schutzzauber für Haus und Stall.In manchen Gegenden Irlands werden auch Strohpuppen hergestellt und von Haus zu Haus getragen.
Das Stroh aus der Ernte des Vorjahres zum Beginn des neuen Ackerbaus zu verarbeiten,weist wie das Yul-Holz,wo der Rest des Vorjahres verwendet wird,um das neue Holz zu entzünden,auf das Ineinandergreifen der Zyklen hin:Alt und Neu,Anfang und Ende,Vergehen und Neubeginn.

 

Die Aspekte von Imbolc:

- Imbolc ist ein Mondfest. Es wird am 2. Februar oder am 2. Vollmond nach Jul gefeiert.

- Die Göttin als Jungfrau oder junge Frau wird geehrt.

- Die Göttin kehrt aus der Unterwelt zurück.

- Das Licht kehrt langsam wieder in die Welt zurück.

- Der Frühling rückt langsam näher.

- Der Winter soll ausgetrieben werden.

- Einige feiern Imbolc, dem Aspekt der jungfräulichen Göttin entsprechend, bei zunehmendem Mond.

- Die Sonne steht in Sternzeichen Wassermann.

- Die meisten Vorräte vom Winter waren verbraucht und man hat sehnlich darauf gewartet, dass die Natur wieder Essbares hervorbringt. Früher war es sicherlich nicht leicht, für Imbolc ein ausreichendes Festessen zusammen zu bekommen. Darum sollte auch hier der Aspekt des Dankes für den Überfluss, den wir zur Zeit haben, bedacht werden.

- Die Tage sind wieder deutlich länger und das Licht hat über die Dunkelheit gesiegt.

- Die ersten Lämmer kommen zur Welt und die Schafe geben die erste Milch (oimelc: keltisch: oi= Schaf, melc= Milch).

- Um Imbolc herum ist oft die kälteste Zeit im Jahr.

- Die Pflanzen beginnen unter der Erde schon langsam das Wachsen, auch wenn es an der Oberfläche noch nicht zu sehen ist. Teilweise blühen schon die ersten Schneeglöckchen und Krokusse.

- Nach germanischer Mythologie hat Thor zu Imbolc die Eisriesen erschlagen.

- Auch die Heilung ist ein wichtiger Aspekt. Viele Menschen waren früher krank wegen der Kälte und wegen Mangelerscheinungen aufgrund mangelnder Nahrung.

- Die Zeit vom “Frühjahrsputz” beginnt. Werkzeuge und Ackergeräte wurden in der Zeit wieder in Ordnung gebracht, damit sie für die Saat wieder einsatzbereit waren. Das Haus wird gereinigt.

- Auch die Dunkelheit aus der Seele sollte vertrieben werden.

- Pläne für das Jahr werden geschmiedet. Wünsche und Erwartungen können erörtert werden.

- Der Beginn der Fastenzeit zum Aschermittwoch kann auch im Zusammenhang mit Imbolc zu einer Reinigungs- und Fastenzeit genutzt werden. (Einen umfangreichen Artikel über das Fasten findet sich hier3356.)

- Einige Tiere erwachen schon aus dem Winterschlaf. Der Bär ist ein Symbol für die Naturgeister, die auch langsam zum Leben erwachen und wieder aus der Erde kriechen.

 

- Imbolc ist, wegen seines Aspektes der Erneuerung und des Neubeginns, eine gute Zeit für Initiationszeremonien. Auf der einen Seite ist Imbolc ein sehr ausgelassenes Fest. Das nahende Ende des Winters wurde mit viel Tanz gefeiert und mit viel Lärm wurden der Winter und die bösen Geister vertrieben. Auf der anderen Seite ist die Reinigung und das innere Dunkel hinter sich zu lassen eine eher stille und konzentrierte Angelegenheit.

Also beinhaltet das Fest beide Aspekte: das Wilde und das Ruhige.

 

Bräuche:

- Am wichtigsten sind hier wohl die verschiedensten Bräuche zum Karneval bzw. Fasching oder Fastnacht, der in den verschiedenen Regionen von Deutschland sehr unterschiedlich gefeiert wird.

- Es wird ein lärmender Umzug mit schaurigen Masken veranstaltet, um den Winter und die “bösen Geister” auszutreiben.

- Zur Abenddämmerung wird eine Kerze entzündet, die bis zum nächsten Sonnenaufgang brennen soll.

- Aperschnalzen: Durch lautes Peitschenknallen werden die bösen Geister vertrieben.

- Auch das Wegfegen und Ausräuchern der bösen Geister wurde zelebriert.

- Bei den Kelten war Imbolc ein Feuerfest. Brid ist die Hüterin des Feuers.

- Die Kerzenweihe in der katholischen Kirche ist ein Überbleibsel des alten Feuerfestes.

- Das Feuer wurde von Haus zu Haus getragen, um die Herdfeuer damit zu entzünden.

- Eine brennende Kerze wurde als Segen durch das ganze Haus und die Ställe getragen.

- Die Baume und Sträucher wurden wachgeschüttelt.

 

Symbole: - Schneeglöckchen - Krokus - Kerzen - Bienen (die das Wachs produzieren) - Junge Triebe

 

- Herdfeuer Götter und Göttinnen: Die Göttin wird als junges Mädchen dargestellt. Der Gott ist jetzt noch ein Kind. - Alle jungfräulichen Göttinnen

 

- Brid (oder auch Brigid oder Brigit): keltische Göttin der schönen Künste, der Inspiration, der Schmiedekunst und des Feuers, sie galt auch als Schutzpatronin der Ärzte und Hebammen

 

- Die Disen: germanische Göttinnen oder Halbgöttinnen; weise Frauen, Schutzgöttinnen, Schutzgeister oder Totenführerinnen; Fruchtbarkeitsgöttinnen http://de.wikipedia.org/wiki/Dise3457

 

- Freya: germanische Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, Schirmherrin des Ackers und der Feldfrüchte

 

- Frey(r): germanischer Gott des Friedens, Lichtes und der Fruchtbarkeit

 

- Apollon/Apollo: griechischer Gott des Lichtes, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigkeit, der Musik, des Gesanges, der Dichtkunst und der Weissagung, Beschützer der Herden, Helfer im Krieg

 

- Baldur : germanischer Licht- und Frühlingsgott, Gott der Schönheit und Weisheit

 

Ideen für Altarschmuck: - Schneeglöckchen - viele Kerzen, am besten weiße - der Kreis kann mit Kerzen oder Fackeln begrenzt werden

 

Ideen für Opfergaben: Milch, Honig, Trockenfrüchte